Zur Situation
In der Regel sinken die Temperaturen in der Gebirgsregion von Schirak unter minus 40 Grad Celsius. Die meisten der in Gjumri errichteten Container verfügen wegen der dünnen Wände nicht über die notwendige Isolation, um die eisige Kälte abzuhalten. Da zudem die Wellblechdächer unzureichenden Schutz bieten, treten häufig Feuchtigkeit und Schimmel an den Wänden auf. Einige Familien konnten, nachdem sie wieder Arbeit gefunden haben, ihre Container mit Tuff-Steinen ummanteln. Dies war längst nicht für alle Räume ausreichend.
Vor allem alleinerziehende Frauen sind betroffen. Ihnen fehlt das Geld um sich und ihre Kinder zu versorgen. Zum Teil sorgen die Großmütter alleine für ihre Kinder und Enkelkinder oder helfen mit ihrem wenigen Geld aus, um die Not ein wenig zu lindern. Dass darüber hinaus die Kosten für Kohle und Holz zum Heizen sehr hoch sind, macht es für die Familien nicht leichter und vergrößert die Notlage. All das führt dazu, dass die Betroffenen jeden Winter große Existenzängste haben. Jedes Jahr aufs Neue stellt sich die Frage, ob die finanziellen Mittel und die Struktur der Unterkunft ausreichen, um sicher über den Winter zu kommen.
Maßnahmen
NAK-karitativ hat deshalb ein Pilotprojekt im Herbst 2017 gestartet. Zunächst wurden sechs Container von innen mit Teppichen und Decken ausgestattet. Drei davon haben zudem Steinfassungen an den Außenwänden bekommen. Des Weiteren wurden an allen Containern verbesserte Türen und Fenster mit Plexiglas-Fassung eingebaut. Die undichten Dächer wurden durch neue ersetzt, Zwischendecken mit einer Holzfassung versehen und die Böden erneuert. Die getätigten Maßnahmen machen sich bereits spürbar bemerkbar: Durch die Verdichtungen an den mit Tuff-Steinen verkleideten Wänden hält sich die Wärme länger in den Häusern. Schließlich tritt viel seltener Feuchtigkeit an den Wänden auf, was das Wohnen menschenwürdiger macht.
Acht weitere Container sollen nun im Frühjahr 2019 winterfest gemacht werden. Bis dahin werden in den Wintermonaten Ausbesserungen im Innenbereich (zum Beispiel Einlegen von Teppichen, Einbau und Verdichten neuer Fenster, etc.) gemacht. Etwa 30 Menschen konnte bisher geholfen werden, was als kleiner, aber erster wirksamer Schritt zu einer Besserung in der Region Schirak gesehen werden kann. Angesichts des großen Bedarfs in der Region sind noch weitere Hilfsmaßnahmen nötig.