Ohne Wasser geht nichts
Am Anfang jeden Anbaus steht die Wasserversorgung. Die Grundversorgung mit Wasser wurde durch die Reparatur bestehender Bewässerungsanlagen und dem Neubau eines Kanals mit insgesamt 800 Metern Länge geschaffen. Mit den so geschaffenen Kanälen werden 100 Gärten bewässert. Zusätzlich wurde ein Brunnen mit 55 Meter Tiefe gebaut. Durch den neuen Brunnen werden 150 Haushalte mit sauberem Trinkwasser versorgt.
Zur Sicherung der Wasserversorgung wurden die Begünstigten in den Themen Bewässerungsmanagement, Wasserschutz und Umweltmanagement geschult und die Aufgaben des (Brunnen-)Komitees zum Unterhalt des Damms und der Kanäle erklärt. Ein 12 köpfiges Komitee ist nun für die Instandhaltung und Wartung der Wasseranlage zuständig, stößt notwendige Reparaturen an und sammelt die Beiträge zum Unterhalt des Brunnens von den Dorfbewohnern ein.
Anbauen – aber wie?
Zusätzlich wurden die Bauern in Methoden nachhaltiger Landwirtschaft geschult. Die 100 Teilnehmer besprachen Themen wie bodenschützender Anbau, jahreszeitengerechter Anbau, Anbau von Mischkulturen. Bei Mischkulturen macht man sich die besonderen Eigenschaften der unterschiedlichen Sorten zunutze, z. B. hält die Zwiebel durch ihre Inhaltsstoffe Insekten ab. Baut man anderes Gemüse dazwischen an, profitiert es von diesen Eigenschaften der Zwiebel. So werden chemische Pflanzenschutzmittel vermieden und Kosten reduziert. Die Schulungen verfolgen das Ziel, den Familien eine bessere Ernährung zu bieten und Einkommen zu generieren, denn was nicht zur eigenen Ernährung benötigt wird, kann auf den lokalen Märkten verkauft werden.
In den Schulungen werden ebenso Kenntnisse zur richtigen Weiterverarbeitung der Gemüsesorten vermittelt, wie auch Hinweise zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung.
Grüne Felder – gute Ernten
Bestandteil des Projektes ist es ebenso, die begünstigten Kleinbauern mit Saatgut für Kartoffeln, Tomaten und Zwiebeln auszustatten, sowie mit angemessenen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Jeder Bauer erhielt ca. 40 kg Saatgut und 50 kg Dünger. Dabei handelt es sich um überschaubare Größen, pro Kleinbauer ca. 30.000 Kwacha, das sind umgerechnet etwa 34 Euro. Das Geld können sie aus dem Verkauf ihrer angebauten Güter in Teilbeträgen zurückzahlen. Insgesamt wurde im Juni 2017 Saatgut und Düngemittel für ca. 3.377 Euro verteilt. Bis Dezember wurden bereits drei Viertel der Kredite zurückgezahlt. Die Wirkungen des Projektes gehen durch die Erhöhung der Produktionsmengen über den Kreis der Begünstigten hinaus: Zum einen sind sie selbst Nutznießer, durch den Verkauf aber auch weitere Dorfbewohner.
Im nächsten Schritt sollen 100 Ziegen verteilt werden. In diesem Zusammenhang wird es Schulungen zur Ziegenhaltung geben. Die Haltung der Ziegen dient unter anderem auch der Herstellung von Dünger für die Gärten, das bedeutet, dass langfristig auf den Kauf von chemischem Dünger verzichtet werden kann. Dies schützt nicht nur die Natur, sondern schont auch die Haushaltskassen der Bauern. Herstellung und Verwendung von biologischem Dünger wird Inhalt weiterer Schulungen sein.
Versorgung – Einkommen – Bildung
Durch die Schaffung einer verlässlichen Wasserversorgung können sich die Menschen nun versorgen. Alles was nicht für den eigenen Verzehr benötigt wird, kann verkauft werden. So wird Einkommen generiert mit dem Schulgelder und wichtige Versorgungsgüter finanziert werden können – ein wichtiger Schritt in ein selbstbestimmtes Leben.