• Frauen beim Ausrollen der süßen Masse.
  • Außenansicht des Ladens.
  • Rohmaterial der Baobab-Kerne
  • Frischer Ingwer.
  • Symbol der Afrikanischen Union.
  • Erhitzen des Zuckerbads.
  • Der Zucker karamellisiert.
  • Alles wird per Handarbeit erledigt.
  • Von weit her wird die Schutzkleidung angeschafft.
  • Die fertigen Baobab-Drops

Ernährung

Niger: "Der Drops ist noch nicht gelutscht"

Der Internationale Jugendtag 2019 in Düsseldorf wirft seine Schatten voraus: Wie zuvor im Jahr 2014 zum Internationalen Kirchentag in München, wurde eine Frauengruppe aus Westafrika gewonnen, um ein Beispiel für die vielfältigen Projektunterstützungen von NAK-karitativ zu geben. Die 18 Frauen der Gruppe Faa’ra in Niger stellen seit nunmehr 10 Jahren gemeinsam in einer Wertschöpfungskette Fruchtsaft, Frühstücksmüslis, Kekse und Baobab-Bonbons her. Die hergestellten Baobab-Drops werden auf dem IJT 2019 in Düsseldorf verteilt.

Aufbau einer Vertriebsstruktur im Niger

Vor 3 Jahren wurde der Verkaufsladen der Gruppe im Rahmen der Stadträumungs-Aktion in Niamey zerstört. NAK-karitativ unterstützte deshalb diese Gruppe finanziell und durch technische Beratung im Rahmen des Projekts „Förderung der lokalen Produktion“, von dem 80 Frauen inzwischen Hilfe erhalten haben. Die Gruppe konnte auf einem Stück Land im Zentrum der Hauptstadt einen neuen Laden errichten, eine Mühle anschaffen und eine Vertriebsstruktur aufbauen. Der Umsatz konnte um 50 Prozent gesteigert werden. Die anfänglichen Probleme mit der Lagerung des Rohmaterials haben die Frauen in den Griff bekommen. Großabnehmer, wie zum Beispiel Schulen und Hochzeitsveranstalter, nehmen die qualitativ hochwertigen Müslimischungen und den Hibiskussaft ab. Preisschwankungen in Abhängigkeit von saisonaler Verfügbarkeit kann die Gruppe inzwischen abfangen beziehungsweise proaktiv entgegentreten.

 

Erfolgreiche Vermarktung

Auf der Suche nach einem interessanten Produkt aus dem Portfolio der NAK-karitativ unterstützten Projekte, boten die Frauen an, ihre im Niger häufig nachgefragten Baobab-Bonbons für den IJT 2019 herzustellen. Diese Süßigkeit besteht aus Zucker, Baobab Mehl, Pfefferminze, Ingwer und Wasser. Bei der Vorstellung des Produkts in Deutschland schwankten die Beurteilungen von „komischer Geruch“ über „interessantes Geschmackserlebnis“ zu „prima, bitte mehr davon.“ Die Beschaffung der Bestandteile spiegelt die Regionalität des Produkts wieder. Das Baobab-Pulver, in Deutschland besser bekannt als Pulver aus der Frucht des Affenbrotbaums, stammt aus dem Nachbarstaat des Niger, aus Burkina Faso. Der Zucker wird momentan aus China importiert und ist von zweifelhafter Qualität. Deshalb wurde im Rahmen der NAK-karitativ Bestellung nun auf braunen Rohzucker aus Burkina Faso gewechselt. Die Pfefferminze und den Ingwer bauen die Frauen auf den familieneigenen Betrieben an.

 

Beim Projektbesuch von NAK-karitativ im November sind Qualitätsaspekte, Zollbestimmungen und Transportmodalitäten besprochen worden. Am Schluss wurden dann 7.500 Tüten, die etwa 40 Gramm wiegen, bestellt. Bei den Gesprächen erzählte die Präsidentin der Frauengruppe, Frau Mele Fannata, dass sie auf nationaler Ebene an zwei Ausstellungen teilgenommen haben. Das Motto dieser Ausstellungen ist „Niger 100% local“. Sowohl die Frühstücksmüslis als auch die „Pastilles de Baobab (Affenbrotbaumdrops)“ wurden mit Medaillen ausgezeichnet. Im Juni 2019 findet in Niamey die Versammlung der Afrikanischen Union (vergleichbar mit dem G20) statt. Frau Raina Ganduna, die die Ausstellung „Niger 100% local“ ausgerichtet hat, ist die Abteilungsleiterin für Beschaffung bei dieser Großveranstaltung. Sie hat zugesichert, die Frauengruppe Faa’ra bei den Ausschreibungen für die Lebensmittelversorgung während des viertägigen Events zu berücksichtigen.

 

Von einer weiteren interessanten Entwicklung wusste sie zu berichten: Eine gängige Praxis in den Supermärkten der Hauptstadt ist es, statt Wechselgeld zu geben, den entsprechenden Betrag in Form von Bonbons zu erstatten. Diese Bonbons stammen aus chinesischer Produktion und beinhalten Schweineschmalz und künstliche Aromen. In einem Land, das größtenteils muslimisch geprägt ist, führt dies zu Diskussionen. Deshalb wird überlegt diese Bonbons durch lokale, gesunde Produkte und dort vor allem Baobab Pastillen zu ersetzen.

 

Für NAK-karitativ schließt sich ein Kreis, da auch in anderen Teilen Afrikas, wie z.B. in Simbabwe, mit Hilfe von lokalen Produkten aus Baobab, Bauern und Bäuerinnen zu gesteigertem Einkommen verholfen werden konnte. NAK-karitativ freut sich sehr, am Stand beim IJT 2019 viele Besucher empfangen zu können, die sich für dieses nachhaltige Projekt interessieren.

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