Unterstützung von Landwirtinnen und Landwirten in der Ukraine
Die Ukraine gilt als einer der wichtigsten Weizenlieferanten. Die langanhaltenden Beschränkungen hinsichtlich der Ausfuhr hat bereits weitreichende globale Folgen. Menschen hungern, weil sie sich das noch verfügbare Getreide nicht mehr leisten können. Andere haben Angst, dass auch sie sich bald nicht mehr ausreichend ernähren können. Doch auch die Landwirtinnen und Landwirte in der Ukraine, die ihre Ernteerträge nicht abverkaufen können, stehen vor existenziellen Herausforderungen.
Eines der größten landwirtschaftlichen Zentren der Ukraine ist die Region Oblast Poltawa. 70.000 Hektar an Ackerflächen werden dort bewirtschaftet. Einige Landwirtinnen und Landwirte können sich jedoch den Diesel zum Betrieb ihrer landwirtschaftlichen Maschinen nicht mehr leisten, sodass mehr als zehn Prozent der Fläche nicht bewirtschaftet werden können. Etwa 15 Liter Diesel werden pro Hektar benötigt. Zuletzt war der Preis für Diesel auf 2,30 Euro gestiegen. Weil ihnen die Einnahmen aus den Abverkäufen der Ernten fehlen und teils sogar noch Lagerkosten bezahlt werden müssen, können viele Landwirtinnen und Landwirte die Anschaffung des Diesels nicht aufbringen. Zudem fehlen finanzielle Mittel, um die wichtigen Impfungen der Nutztiere zu finanzieren. Krankheiten breiten sich ohne diese Schutzimpfungen rasant aus. Verlieren die Bäuerinnen und Bauern ihre Tiere, verlieren sie ihre Existenzgrundlage und es kann zu Ernährungsengpässen im Land kommen.
Milch und Fleisch sind aktuell wichtige Energie- und Proteinlieferanten für die Menschen in der Ukraine. Es ist daher wichtig die Versorgung sicherzustellen. Darüber hinaus sind die mittelständischen Betriebe wichtige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Unterstützen wir sie, profitieren zugleich entsprechend tausende andere Menschen in der Ukraine.
Gemeinsam sicher Ankommen in Halle (Saale)
Aufgrund der anhaltenden Konfliktsituation flüchten viele ukrainische Familien nach Deutschland. Angekommen in dem für sie unbekannten Land, müssen sie das Erlebte verarbeiten und sich in der neuen Gesellschaft zurechtfinden. Unter den Geflüchteten sind auch Menschen mit Handicap oder einer schweren lebensverkürzenden Erkrankung. Das Ambulante Kinder- und Jugendhospiz Halle (AKJH) möchte die betroffenen Familien durch spezifische Beratungsangebote unterstützen und ihnen den Austausch mit anderen Familien ermöglichen. Unter dem Motto: „Gemeinsam sicher Ankommen“ wird das Projekt in Unterstützung von NAK-karitativ derzeit verwirklicht und zunächst für ein Vierteljahr finanziert. Räumlichkeiten wurden angemietet und ausgestattet, um einen Raum zum Austausch zu schaffen. Neben dem Fachpersonal stehen den Familien Dolmetscherinnen und Dolmetscher zur Seite, die beratend und vermittelnd tätig sind. Das psychosoziale Beratungsangebot wird ergänzt durch Sprach-, Sport und Kreativkurse.
Medizinische Hilfsgüter für Kharkiv
NAK-karitativ, human aktiv und NAK-Humanitas finanzieren gemeinsam die Beschaffung und den Transport medizinischer Geräte für die ukrainische Gebietsklinik in Kharkiv. Die Stadt liegt im Nordosten der Ukraine und ist die zweitgrößte im Land. Vor Beginn des Konflikts hatte sie etwa 1,5 Millionen Einwohner. Sie ist von den derzeitigen Auseinandersetzungen stark betroffen. Die Gebietsklinik hatte um Hilfe gebeten, weil dort medizinische Hilfsgüter knapp werden und die Menschen nicht mehr versorgt werden können. Um die Klinik zu unterstützen, werden Hilfstransporte organisiert. Die medizinischen Hilfsgüter kommen in der Chirurgie zum Einsatz.
Unsere Maßnahmen im Überblick:
Unterstützung von Landwirtinnen und Landwirten in der Ukraine
- 16 existenzgefährdete Landwirtinnen und Landwirte erhalten rund 100.000 Liter benötigten Diesel, um ihre Felder zu bewirtschaften. Angebaut werden auch Alternativen zum gelagerten Weizen.
- Versorgung der Landwirtinnen und Landwirte mit 5.906 Impfstoffen für ihren Tierbestand.
- 32 Kleinstbäuerinnen und Kleinstbauern erhalten je drei trächtige Kühe, um ihr Einkommen zügig zu erhöhen, da ihnen Einnahmen aus dem Ackerbau fehlen.
Gemeinsam sicher Ankommen in Halle (Saale)
- Psychosoziale Beratung für Geflüchtete aus der Ukraine.
- Ermöglichung des interkulturellen Austauschs betroffener Familien.
- Durchführung von Freizeitangeboten mit betroffenen Familien.
Medizinische Hilfsgüter für Kharkiv
- Beschaffung medizinischer Geräte für die Gebietsklinik Kharkiv, Abteilung Chirurgie
- Beschaffung medizinischer Geräte für das Institut für Allgemeine- und Notfallchirurgie