• Mülldeponie Bakoteh, Gambia
  • Sammlung von Erde nach Müllabtragung
  • Müllberg nach 4 Monaten ohne Abtragung

Gambia: Legale Müllentsorgung

Gesundheit

Müll stellt vor allem in Städten und dicht besiedelten Regionen in vielen Ländern des Globalen Südens ein Problem dar. In wenigen Fällen gibt es ein zentral organisiertes System der Entsorgung. Illegale Mülldeponien entstehen und die Müllberge wachsen unkontrolliert an. Kinder spielen im Abfall, verletzten sich oder infizieren sich sogar mit schwerwiegenden Krankheiten. Organische Reste dienen während der Regenzeiten als Nährboden für Bakterien und Krankheiten. NAK-karitativ setzt sich für eine geregelte Abfallentsorgung zum Schutz der Menschen in Gambia ein.

Müllberge in der Hauptstadt Gambias

Müll prägt das Stadtbild der gambischen Hauptstadt Banjul. Die Bevölkerung ist dazu gezwungen, den gesundheitsschädlichen Müll eigenhändig umzusetzen, darin zu leben und in ihm zu arbeiten. Kommunen und Stadt können die Berge von Abfällen nicht bewältigen. Es fehlt an finanziellen Mitteln, Struktur und an Aufklärung für die Bevölkerung. „Abfallhotspots“ sind überwiegend öffentliche Marktplätze. Offizielle Sammelstellen für Müll gibt es kaum. Unser Partner Dresden-Banjul-Organisation (DBO) hat im Jahr 2015 innerhalb von fünf Müllentsorgungs-Aktionen über 110 LKW-Ladungen Müll mit Baggern und Kipplastern von illegalen Deponien entfernt. In Zusammenarbeit mit NAK-karitativ werden nun Müllsammelpunkte errichtet.

Sammelpunkte für Müll

An kritischen Stellen werden in vier städtischen Gemeinden der gambischen Hauptstadt Müllsammelstellen eingerichtet. Diese werden von der DBO gepflegt und betrieben.

 

Das geschieht wie folgt:
 

1.     In der im Jahr 2015 errichteten Werkstatt, die als Sozialunternehmen geführt wird, werden mobile Metall-Container für die Müllsammlung zusammengebaut. Für den An- und Abtransport wird ein entsprechender Lastwagen angeschafft.

2.     „Abfallhotspots“ werden ausgewählt und unterliegen einer kontinuierlichen Pflege.

3.     Für ausgewählte Hotels wird eine kostenpflichtige Müllentsorgung eingeführt. Der Erlös fließt zur langfristigen Finanzierung in das Projekt zurück.

4.     Organischer und nicht organischer Müll werden auf der Deponie in dem Stadtteil Boketho getrennt.

5.     Organischer Abfall wird kompostiert und als Biodünger verkauft. Auf diese Weise wird Einkommen generiert, das für die langfristige Projektdurchführung eingesetzt wird.

6.     Die Bevölkerung wir in den Müllsammlungsprozess mit eingebunden und aufgeklärt.

Ausblick

In einer zweiten Phase des Projekts werden mit dem Partner Lighthouse Gambia Biogasanlagen auf der Deponie in Boketho errichtet. Organische Abfälle werden in der Anlage zu Gas und Flüssigdünger umgewandelt. Das Gas kann in Gasflaschen verkauft werden und für den Betrieb von Gasherden und sogar zur Lichterzeugung genutzt werden. Der Ausfluss aus der Biogasanlage ist reich an Nährstoffen und gut als Biodünger im Pflanzenbau einsetzbar.

 

Nachhaltigkeit und Wirkung

Das Projekt bezieht die lokale Bevölkerung, die Universität von Gambia sowie lokale und nationale Regierungsvertreter in die Umsetzung mit ein. Von Beginn an wird darauf Wert gelegt, dass das Projekt von allen Akteuren mitgestaltet wird. Mitarbeit und Akzeptanz der lokalen Bevölkerung und Institutionen werden dadurch befördert. Durch den Verkauf von Biodünger (Phase 1), Biogas und Bioflüssigdünger (Phase 2), sowie einer kostenpflichtigen Müllentsorgung für Hotels, fließen Einnahmen direkt in das Projekt zurück und ermöglichen eine Fortsetzung über die Projektlaufzeit hinaus. Zudem werden Arbeitsplätze in der Werkstatt gesichert und an den Müllentsorgungsstellen sowie auf der legalen Deponie geschaffen. Indem illegale Mülldeponien beseitigt werden und nicht wieder neu entstehen, wird die Gesundheitssituation der Bevölkerung verbessert.

 

Projektnummer: 2016-003
Projekt-Kennwort: Müllsammlung Gambia

Downloads

Spenden Sie jetzt für dieses Projekt

  • 1
    Spende
  • 2
    Ihre Daten
  • 3
    Zahlart
  • 4
    Ihre SEPA-Daten
  • 5
    Überblick

Mit 800 EUR sichern Sie die Arbeitsplätz für das lokale Personal, das zur Müllentsorgung und zum Containerbau notwendig ist für den Zeitraum von einem Jahr.

Mit 200 Euro finanzieren Sie den Müllabtransport von den Sammelstellen zur Mülldeponie für eine Woche.

DZI-Siegel

Ihre Spende kommt an!

NAK-karitativ e.V. trägt seit 2005 das Spendensiegel des DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen). Dieses Siegel bescheinigt den transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit Spendenmitteln.


ÄHNLICHE PROJEKTE

Uneingeschränkter Zugang zu Trinkwasser und vor allem sauberes Wasser ist im malawischen Bezirk Phalombe leider kaum vorhanden; auch eine Toilette und Handwaschvorrichtungen besitzen…
weiterlesen
Nach Lockerungen der behördlichen Restriktionen in Folge des landesweiten Lockdowns konnten die zuständigen Einrichtungen ihre Betreuungsangebote des Drogenpräventionsprogramms „Coming…
weiterlesen
Fast 21,5 Millionen Corona-Infektionen gab es bisher in Indien (07.05.2021). Die Zahl der Neuinfektionen liegt heute zum zweiten Mal bei über 400.000. Die Dunkelziffer liegt weitaus…
weiterlesen
In nahezu allen Projektländern von NAK-karitativ sind die mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen besonders hoch. Aufgrund schlechter medizinischer Versorgung, zu geringen…
weiterlesen
Dortmund, 8. Oktober 2020: Nach schweren Gefachten in der Berg-Karabach-Region in Armenien wurde am 29. September 2020 der Kriegszustand zwischen den Nachbarländern Armenien und…
weiterlesen
Nairobi (Kenia) Die Auswirkungen der Corona-Pandemie halten die Welt in Atem. Während die Länder im globalen Norden mit enormem Aufwand versuchen die Folgen für Gesundheit und…
weiterlesen
In der Connaught Church, im Township Elsiesrivier/Kapstadt, besuchte zuletzt einer unserer Projektkoordinatoren das Projekt „Skills Unlimited“, ein Folgeprojekt, welches wir zusammen…
weiterlesen
In Mchinji, einer kleinen Stadt auf rund 1360m Höhe in der Zentralregion von Malawi, leben rund 20.000 Einwohner dicht an der Grenze zu Sambia. Infrastruktur und Verkehrssysteme gibt es…
weiterlesen
Seit Februar 2019 gibt es ein Folgeprojekt zu dem Drogenpräventions -und Entzugsprojekt Coming Clean, genannt „Masakhe“. Übersetzt aus Isixhosa, eine der elf Sprachen Südafrikas,…
weiterlesen
Das Dorf Matani liegt – schwer zugänglich – mehrere Autostunden von der Hauptstadt Tiflis entfernt im Nordosten Georgiens. Sauberes Trinkwasser den gesamten Tag zu nutzen, ist für die…
weiterlesen
Gjumri, eine Containerstadt an der türkischen Grenze in Armenien. 1988 wurden weite Teile der Stadt durch ein Erdbeben zerstört. Container dienten Tausenden als Notunterkunft. Fast 30…
weiterlesen
Sie stehen vor den Schulen und verschenken Drogen. Genau genommen verschenken sie Lutscher, in denen sich Drogen verstecken. Ungeahnt gelangt das Crystal Meth in den Körper der Kinder,…
weiterlesen
Der Mukuru Slum ist eines der größten Armutsviertel der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Rund 700.000 Menschen leben dicht an dicht in Wellblechhütten. Bei der Mehrheit der Bewohner…
weiterlesen
Drei Jahre Trockenzeit in Folge! Die Ernten fallen seit Jahren schlechter aus, Regenzeiten schwanken extrem; Felder können zwar bestellt werden, die Pflanzen haben aber kaum…
weiterlesen
Das Recht auf Trinkwasser und Sanitärversorgung ist ein Menschenrecht. Dennoch haben weltweit 663 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mangelhafte Wasserversorgung…
weiterlesen
In Trägerschaft der Kirche haben sich in Angola, Sao Tomé und Principé medizinische Stationen und Behandlungszentren entwickelt, die auf jährliche Zuschüsse zu den Betriebs- und…
weiterlesen
Müll stellt vor allem in Städten und dicht besiedelten Regionen in vielen Ländern des Globalen Südens ein Problem dar. In wenigen Fällen gibt es ein zentral organisiertes System der…
weiterlesen