Situation:
Unterirdische Wasserreserven sind ausreichend vorhanden. Momentan werden jedoch nur 20-25% zu Tage gefördert. Aufgrund zunehmender Dürreperioden und ausbleibendem Regen, haben sich die Bedingungen in den letzten Jahren für den landwirtschaftlichen Anbau von Nutzpflanzen verschlechtert. Zugang zu den unterirdischen Quellen in Monte Verde ist bisher nicht ausreichend vorhanden. Die Bohrung solcher Brunnenanlagen ist zeitaufwendig und kostenintensiv. Sie liegen bei ca. 80.000 EURO. Kosten, die durch die heimische Bevölkerung nicht getragen werden können. Für eine konsequente Bewässerung der Felder ist ein solcher Wasserzugang jedoch unabdingbar. Ohne Wasser ist kein Anbau bzw. die Haltung von Tieren möglich. Verglichen mit anderen Inseln auf den Kapverden, ist das Landwirtschaftspotential hier sehr hoch. Dennoch ist die Arbeit in der Landwirtschaft nicht sehr hoch angesehen und gilt als letzter Ausweg, wenn Ausbildungskosten für andere Berufe nicht bezahlt werden können. Ganze Weidegebiete mit hohem Tierbesatz wurden im Laufe der Zeit aufgrund der veränderten Klimabedingungen verlassen. Das dringend benötigte organische Material zur Pflanzenernährung fehlte somit. Aus Kostengründen kann mineralischer Dünger nicht einfach zugekauft werden. Der Einbruch der Ernten bedeutet für die Jugendlichen noch geringere Jobperspektiven. Denn, der Tourismus boomt zwar auf den Nachbarinseln Santiago, Sal und Boa, nicht jedoch auf Fogo. Viele Jugendliche zog es daher bereits auf die Nachbarinseln oder nach Übersee. Allein im letzten Jahr verließen 56 Mitglieder die Gemeinde Sao Felipe auf Fogo.
Die Regierung vor Ort versucht die Menschen zu unterstützen um den weiteren Wegzug von jungen Leuten zu verhindern. So stellte die Zentralregierung der Insel in Monte Verde ein Gelände zur Verfügung, welches zu Anbauzwecken kostenlos bewirtschaftet werden kann Das Gelände liegt ca. 14 km von der Stadt Sao Felipe entfernt und umfasst ca. 263 Hektar. Neben einem baufälligen Haus ist eine Lagerhalle vorhanden.
Maßnahmen:
NAK-karitativ will im ersten Schritt eine Brunnenbohrung veranlassen. Wasser wird in etwa 200 Metern Tiefe erwartet, nachdem zuerst felsiger Untergrund aus Vulkangestein durchbrochen werden muss. Hierdurch soll das Wasserproblem gelöst und die Felder landwirtschaftlich nutzbar werden. Auch der Bau von Rückhaltebecken und Hochtanks ist vorgesehen und eine Felderschließung und Parzellierungen sollen erfolgen. Wenn einmal angebaut, sollen die später gewonnenen Erzeugnisse auf den heimischen Märkten verkauft werden. Gleichzeitig ist die Anschaffung eines Kleintransporters geplant, der zu Beginn des Projekts auf der Baustelle und später für den Verkauf der Erzeugnisse eingesetzt werden soll. Von den Erträgen sollen dann 50 Familien ein regelmäßiges Einkommen generieren können.
Weiterführend soll eine Eierproduktion aufgebaut werden. Hierfür werden zunächst zwei Ställe gebaut, Geflügel gekauft und Futter beschafft. Durch den Verkauf der Eier werden weitere Investitionen in die Tierhaltung möglich. Die Jugendlichen erhalten zusätzlich Schulungen in den Bereichen biologischer Pflanzenschutz und Kompostaufbereitung um die Bodengesundheit langfristig zu erhalten.
Ihre Unterstützung für dieses Projekt können wir gut gebrauchen. Wir freuen uns über jede Spende und danken Ihnen herzlich.