Hintergrund
Die Regierung Malawis hat einige Anstrengungen unternommen, um die Straßeninfrastruktur in Luvuwo auszubauen. Nun können öffentliche Verkehrsmittel das Dorf problemlos passieren. Gesundheitszentren und Grundschulen befinden sich ebenfalls in einem Radius von 20 Kilometern. Ein Privileg, das viele Dorfbewohner Subsahara-Afrikas nicht haben. Was jedoch fehlt ist ein angemessener Zugang zu Wasser und Erfolge im landwirtschaftlichen Anbau. Haben die Kleinbauern genug Ernteüberschüsse, können sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Markt fahren, um die Produkte zu verkaufen. Haben die Familien mehr Einkommen, können die Kinder eine Schule besuchen und die Gesundheitsversorgung der Familie kann sichergestellt werden.
100 Haushalte in Luvuwo kultivieren gemeinsam 10 Hektar Land. Die malawische Regierung hat bereits begonnen einen Kanal zu bauen, um den Kleinfarmern die Bewässerung ihrer Felder zu ermöglichen. Das Bauprojekt wurde jedoch nie beendet, sodass die Lücke in der Wasserversorgung noch immer besteht. Den Kleinbauern fehlen neben dem Wasserzugang weiterführende Kenntnisse in Anbaumethoden. Mais und Gemüse werden nur mit schlechten Ergebnissen kultiviert. Auch der fehlende Zugang zu zertifiziertem Saatgut und Düngemittel sind Ursache für die schlechten Ernteergebnisse.
Maßnahmen zur Nahrungssicherung
Der Ausbau eines Bewässerungssystems, Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft, ein Kleinkreditsystem sowie der Aufbau einer Ziegenzucht sollen den Menschen in Luvuwo dabei helfen, ihr Haushaltseinkommen zu sichern und zu verbessern.
- Ausbau des Kanals
Der von der Regierung begonnen Ausbau des Damms wird weitergeführt und ein Kanalsystem errichtet, sodass den Kleinbauern zukünftig ausreichend Wasser für die landwirtschaftlichen Aktivitäten zur Verfügung steht. Zudem wird ein Gemeinschaftsfund errichtet, aus dem zukünftige Wartungsarbeiten eigenständig finanziert werden sollen. - Nachhaltige Landwirtschaft
Methoden für eine nachhaltige Landwirtschaft werden gelehrt, um Ernteerträge und dessen Qualität zu verbessern. Weiter werden Methoden des Gemüseanbaus in der Winterzeit (April-Oktober) geschult. Das schafft zusätzliches Einkommen. Die Verarbeitung, Lagerung und Zubereitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind ebenfalls Bestandteil der Schulung. Eine wichtige Rolle spielt die Aufklärung über Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Diese ist besonders für Kleinkinder sowie kranke und alte Menschen lebenswichtig. - Vermarktung
Die Vermarktung der Produkte und die Einnahmen-Ausgaben-Kalkulation bilden einen weiteren Bestandteil in der langfristigen Sicherung des Haushaltseinkommens. Dazu finden sogenannte Agri-Business-Schulungen statt. Zur Erfolgsmaximierung arbeiten die Landwirte in Gruppen zusammen, sodass sie sich gegenseitig unterstütze können. - Tierhaltung
20 Kleinbauern werden in der Ziegenhaltung geschult. Das Training beinhaltet die Fütterung, Haltung, Zucht sowie die Nutzung und Weiterverarbeitung der Milch und des Dungs. Das erlangte Wissen wird über die Schulungsteilnehmer an die anderen Kleinfarmer weitergegeben, ebenso wie die Nachzucht der Ziegen. Nach und nach erhalten alle Haushalte ihre eigenen Tiere. - Ergänzende Maßnahmen
Die Kleinfarmer werden dazu angeregt sich in Gruppen zu organisieren und ein gemeinsames Spar- und Kredit-Programm aufzustellen. Das gesparte Geld können sich die Gruppenmitglieder gegenseitig gegen günstige Zinsen als Kredit auszahlen. So vermehren die Menschen ihre Einlagen und können in Saatgut und zusätzlich benötigtes Equipment investieren. Zum Start des Projektes erhalten die Kleinfarmer das Saatgut noch von NAK-karitativ. Ergänzend zu dem Bewässerungssystem für landwirtschaftliche Zwecke wird ein Brunnen gebohrt, der sauberes Wasser zur Nutzung im Haushalt trägt.
Nachhaltigkeit
100 Kleinbauerfamilien sichern und verbessern langfristig ihre Lebenssituation. Dadurch können die Menschen selbstbestimmt leben und sind unabhängig von externen Hilfestellungen. Ein verbessertes Einkommen der Familien ermöglicht weiterführend die Investition in Schulbildung für Kinder und in eine bessere Gesundheitsversorgung.