Hintergrund
Sambia gehört zu den zehn am stärksten von HIV und Aids betroffenen Ländern der Welt. 12,4 Prozent der Bevölkerung sind infiziert. Unzählige Kinder verlieren ihre Eltern an dem unheilbaren Virus. Häufig kommen die Waisen bei der Verwandtschaft unter. Diese können kaum die eigene Familie ernähren, geschweige denn den Schulbesuch ihrer leiblichen Kinder finanzieren. Verbunden durch die gleiche Herausforderung, haben sich dreißig Frauen zusammengeschlossen und unterstützen gemeinschaftlich Waisenkinder.
Bisherige Maßnahmen und Erfolge
Mithilfe einer Förderung des Programms „President´s Emergency Plan for AIDS Relief“ und NAK-karitativ konnte die Frauengruppe ihre Hilfeleistungen erhöhen und unterstützt heute 105 Waisenkinder. Möglich wurde das durch eine Vereinbarung mit zwei örtlichen Schulen. Der Frauenclub erneuerte die Sanitäranlagen in der Schule und im Gegenzug durften 105 Waisenkinder den Unterricht für zwei Jahre lang kostenfrei besuchen. Diese Zeit hat sich dem Ende zugeneigt.
Um die Schulbildung der Kinder über die zwei Jahre hinaus zu sichern, wurden in 2015 bereits Maßnahmen ergriffen, die der Frauengruppe Geldeinnahmen zur Förderung der Kinder ermöglichen.
Für die Betreuungspersonen der Kinder wurde ein Spar- und Kreditprogramm angeboten mit dem Ziel das Haushaltseinkommen durch regelmäßiges und gemeinschaftliches Sparen zu verbessern. Dazu organisieren sich die Teilnehmer in Spargruppen. Durch monatliche Einlagen und die gegenseitige Kreditvergabe aus dem gemeinsamen Spartopf, erhöht sich das Vermögen der Gruppen kontinuierlich. Die Kleinkredite nutzen die Mitglieder, um in eigene wirtschaftlichen Aktivtäten zu investieren, mit denen sie wiederum Gewinne erzielen. Am Monatsende wird der Kredit mit 10% Zinsen zurückgezahlt. So wächst das Gruppenkapital stetig an. Nach 12 Monaten können sich die Gruppen das Kapital gegenseitig aufgeteilt.
Vier Gruppen mit jeweils 28 Mitgliedern haben sich bereits zusammengefunden und im vergangenen Jahr beachtliche Summen gespart. Diese erstrecken sich zwischen 7.700 Euro und 12.000 Euro. Am Jahresende bedeutet das für jedes Mitglied 300 bis 400 Euro an zusätzlichen Einnahmen. Dieses Geld sowie die zusätzliche Einnahmen aus den Wirtschaftsaktivitäten investieren die Teilnehmer in die Bildung der eigenen und der aufgenommen Waisenkinder.
Zusätzlich zu dem Spar- und Kreditprogramm wurde der Frauen-Club beim Aufbau einer Hühnerzucht unterstützt. Die Einnahmen werden besonders zur Finanzierung der Waisenkinder genutzt, deren Pflegeeltern aufgrund von Krankheiten oder ihres Alters nicht an dem Sparprogramm teilnehmen können.
Auf zu neuen Zielen
Die Schulgebühren inklusive Uniform und Materialien betragen pro Kind 40 bis 250 Euro im Jahr. Das ist abhängig von der Schulform. Trotz des hohen Engagements, benötigen die Frauen und Familien etwas Zeit, um diese Summen aufbringen zu können. Aus diesem Grund leistet NAK-karitativ noch vorübergehende Unterstützung zur Finanzierung der Schulgelder und begleitet die Frauen und Familien beim nachhaltigen Aufbau der Einkommensaktivitäten.
Über die kommenden drei Jahre zieht sich NAK-karitativ jedoch nach und nach mit der Zahlung der Schulgelder zurück und die Pflegeeltern treten vermehrt in die Verantwortung. In Härtefällen kann der Choma Women Club, durch die Einnahmen aus der Hühnerzucht, Familien zwischenzeitlich helfen die Engpässe zu überwinden.