Zur Situation
Der Süden Sambias ist durch ein trockenes Klima, wenige Regenfälle und sehr sandige Böden gekennzeichnet. Der Klimawandel macht Anbau für Kleinbauern, dessen einzige Einnahmequelle der Regenanbau ist noch schwieriger. Die bäuerlichen Familien in der Region Kabeta leben seit Generationen in dieser immer unberechenbarer werdenden Situation und haben die Initiative ergriffen. Die Kabeta Gruppe besteht aus 32 Mitgliedern 25 Frauen, die im Schneiderhandwerk aktiv sind und 7 Männern, die kleine Schreinerprodukte, wie Hacken herstellen.
Der Aufbau des Schneiderhandwerks für die 25 Frauen fördert zudem ihre Selbstbestimmung. Frauen im ruralen Süden von Sambia haben nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten sich selbst etwas aufzubauen. Sie sind von ihrem Mann abhängig, der über Familieneinkommen und -ausgaben verfügt. In der Regenzeit helfen sie auf den Feldern mit, haben aber kaum Einfluss auf den weiteren Prozess. Mit der Unterstützung von Frauen wird jedoch nachhaltig die gesamte Familie gefördert, da sie ihre Einkünfte vermehrt für Lebensmittel und die Bildung der Kinder ausgeben.
Angestoßen durch eine Spende von 9 Nähmaschinen vor sieben Jahren, wollen die 25 Frauen nun diese Einkommensalternative intensiver ausbauen. Die sieben Männer haben sich der Kabeta Gruppe angeschlossen, um ihre eigenen Aktivitäten im Schreinereihandwerk zu organisieren und weiter zu entwickeln.
Aktivitäten und Ziele
Die Gruppe hat sich als Ziel gesetzt eine eigene Schreinerei – und Schneidereiwerkstatt aufzubauen. Dadurch können die 32 Gruppenmitglieder ihre Familien langfristig versorgen. Für dieses Vorhaben wurde bereits Land von den traditionellen Dorfoberhäuptern bereitgestellt. Derzeit treffen sich die 25 Schneiderinnen in unregelmäßigen Abständen, um gemeinsam an den Nähmaschinen zu arbeiten. Hierfür mieten sie sich einen Raum in der nahe gelegenen Lodge für 10 Euro wöchentlich. Sie nähen Schuluniformen für die nahegelegen Vor- und Grundschulen, sowie Kinder- und Erwachsenenkleidung nach Auftrag.
NAK-karitativ fördert Nähschulungen und die Ausstattung mit Stoffen für die Schneidergruppe. Dies ermöglicht den Schneiderinnen ihre Kenntnisse weiter auszubauen und größere Aufträge für sich zu gewinnen. Die sieben Schreiner treffen sich bisher unter freiem Himmel. Mit Hilfe gezielter Schulungen im Schreinereihandwerk durch das Projekt erlernen die Männer einen besseren Umgang mit den Werkzeugen und die Fertigung weiterer Produkte. Stühle, Betten, Türen oder andere landwirtschaftliche Geräte sollen ihr Angebot erweitern. Neue Werkzeuge und eine Ausstattung an Material ermöglichen die Ausweitung der Produktpalette. Um den Klimawandel durch die Abholzung von Bäumen nicht weiter voranzutreiben, erhalten die Schreiner Schulungen im Management von Baumschulen und dem Aufbau einer Baumplantage.
Ein Business Training befähigt die ganze Gruppe ihre eigene Buchhaltung und Kostenplanung aufzustellen. Vorerst wird ein Container aufgestellt und der Gruppe als Werkstatt dienen.