• Biologischer Pflanzenschutz bei Karotten.
  • Die Teilnehmer des Kurses "Anbaumethoden für organische Landwirtschaft".
  • Manu mit den importierten Futtermitteln.
  • Schweine begeben sich zum Futtertrog.
  • Kaffeblüte und Bohnenansatz in der Kaffeeplantage.
  • Biologischer Pfefferanbau mit 2000 Pflanzen.
  • Beim Besichtigen von Biozitronensetzlingen.

São Tomé und Príncipe: Boleia, boleia

Ernährung

Das ist nicht der neue Sommertanzhit, sondern drückt in São Tomé und Príncipe die Bitte um eine Mitfahrgelegenheit aus. Vor allem auf der 18km langen Fahrt aus der Hauptstadt Sao Tome zur Farm Terra Batata im Innern der Insel schallt einem dieser Ruf oft entgegen. Seit Anfang April diesen Jahres wird der 16 Hektar große Betrieb, der dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche ANAC (Accao de Igreja Nova Apostolica de Caridade) überschrieben wurde, im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der weltumspannenden Bewegung für biologischen Landbau (IFOAM) und NAK-karitativ betrieben. Dabei soll schrittweise die Umstellung von konventioneller Landwirtschaft, also Einsatz von Düngemitteln auf organische Landwirtschaft (z.B. Kompost) erreicht werden.

Situation

Rund 200 Kilometer vor der Küste Westafrikas auf Höhe von Gabun und Äquatorialguinea liegt der Inselstaat São Tomé und Príncipe. Über 90% der rund 200.000 Einwohner wohnen dabei auf der größeren Insel São Tomé. Jeder fünfte Bewohner arbeitet im landwirtschaftlichen Sektor. Vor allem Kaffee, Bananen, Kokosnüsse und Pfeffer werden angebaut und meist auf dem heimischen Markt verkauft. Vielen Bauern fehlt es jedoch an Wissen, um ihre Produkte effizienter zu vermarkten oder ihr Einkommen zu vermehren. Auch erkennen viele nicht die Chance, durch erfolgreiche Umwandlung in eine organische Anbauweise umweltgerechter anzubauen und die Produktion zu steigern. Die genannte Farm Terra Batata befindet sich momentan im intensiven Austausch mit NAK-karitativ und der Bewegung für biologischen Anbau, IFOAM. Auf lange Sicht sollen etwa 400 Kleinbauern mittels Schulungen Fertigkeiten in der Annahme und Anwendung von Anbaumethoden organischer Landwirtschaft erlangen. In der Folge verkaufen die Kleinbauern ihre organisch und nach Faritrade-Kriterien produzierten Produkte an lokale Vertriebe und verbessern hierdurch ihr Haushaltseinkommen.

Die Farm Terra Batata erreicht der Projektkoordinator nach einer malerischen Fahrt, vorbei an Bananenpflanzungen, Kaffeeplantagen und an Kakaopflanzen mit zum Teil steilem Anstieg, bis das Ziel auf Höhe von etwa 1.900 Metern über dem Meeresspiegel erreicht ist. Auf der Fazenda versorgt Manu der Verwalter momentan 50 Mastschweine und 240 Legehennen. Hauptsächlich wird Futter aus lokalem Anbau verwendet, weswegen man ihn durchaus als Biobauern bezeichnen könnte. Nur bei den Hennen muss er hin und wieder auf importierte Mischungen zurückgreifen, da Mais als Hauptbestanteil der Futterration für Hühner in der Höhe von Terra Batata auf ca. 1900 Metern nicht wächst.

 

Seit Anfang April diesen Jahres wird der Betrieb im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der weltumspannenden Bewegung für biologischen Landbau (IFOAM) und NAK-karitativ von konventioneller Landwirtschaft auf organischen Anbau umgestellt. In einem Zeitraum von 18 Monaten soll die Konversion erreicht werden, eine Demonstrationsfläche für interessierte Bauern eingerichtet sein und Vertreter von Bauerngruppen in organischer Landwirtschaft ausgebildet sein.

Maßnahmen

Für die Ausbildung konnte das mit EU Geldern unterstützte Projekt den brasilianischen Ausbilder, Laercio Meireles gewinnen, der schon mehrere Regierungen in Lateinamerika und Europa bei der Einführung von organischer Landwirtschaft als Regierungsprogramm beraten hat. Diese Woche konnten 10 Bauern an der ersten von zehn 2 tägigen Ausbildungen teilnehmen. Die Bauern, die wiederum als Gruppenvertreter von kleinbäuerlichen Produktionsgemeinschaften bis zu 600 Produzenten später ausbilden können, erfuhren neben einigen Statistiken vor allem vieles über die verbesserte Bodengesundheit durch den Einsatz der Methoden des organischen Landbaus.

 

Als wichtige Information konnten die Bauern mitnehmen, dass Sao Tomé weltweit auf Rang 10 liegt bei den Ländern, deren landwirtschaftliche Fläche biologisch bearbeitet wird. 14% der landwirtschaftlichen Fläche der Insel im Atlantik sind als biologisch bewirtschaftet eingestuft. Am meisten interessierte alle die Frage, wie dieser Prozentsatz gesteigert werden kann. Das oben angesprochene Projekt OM4D (organic markets for development) wird dabei helfen Antworten zu finden. Und die Farm Terra Batata soll dabei als Zentrum für Ausbildung und Erfahrungsaustausch dienen. Ein erster Schritt im Ausbildungsprogramm konnte erfolgreich getätigt werden. Weitere werden zeitnah folgen.

Projektnummer: 2019-001
Projekt-Kennwort: Landwirtschaftliche Konversion

Downloads

Spenden Sie jetzt für dieses Projekt

  • 1
    Spende
  • 2
    Ihre Daten
  • 3
    Zahlart
  • 4
    Ihre SEPA-Daten
  • 5
    Überblick

Mit 900 Euro finanzieren Sie die gesamte Betreuung eines Kleinfarmers und ermöglichen dessen Schulungen sowie die Beschaffung von Saatgut und anderen notwendigen Materialien.

Mit 150 Euro ermöglichen Sie die Teilnahme eines Kleinbauern an der Kooperativen-Schulung.

Mit 100 Euro ermöglichen Sie einem Bauern eine Schulung in Methoden der organischen Landwirtschaft.

DZI-Siegel

Ihre Spende kommt an!

NAK-karitativ e.V. trägt seit 2005 das Spendensiegel des DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen). Dieses Siegel bescheinigt den transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit Spendenmitteln.

ÄHNLICHE PROJEKTE

Ihre Ernährung ganzheitlich zu sichern ist für 46 Prozent der Menschen im Westen Kenias aussichtslos – denn Wasser ist nicht immer verfügbar. Die veränderten Wetterbedingungen und damit…
weiterlesen
Rund 75 Prozent des landesweiten Einkommens wird in Malawi durch die Agrarwirtschaft generiert. Seit einigen Jahren können sich die Bäuerinnen und Bauern jedoch nicht mehr auf eine…
weiterlesen
Schulgeld ist in vielen Ländern Afrikas obligatorisch. Bildungsangebote sind in Sambia bis zur Oberschule gebührenfrei, Kosten fallen für Schulmaterialien und Schuluniformen an. In der…
weiterlesen
Gemeinsam mit ca. 100 Jugendlichen und 30 Bauern in Monte Verde auf der Insel Fogo starten wir mit dem Aufbau eines Gemeinschaftsgartens auf den Kapverden. Die Kapverden sind ein…
weiterlesen
Das ist nicht der neue Sommertanzhit, sondern drückt in São Tomé und Príncipe die Bitte um eine Mitfahrgelegenheit aus. Vor allem auf der 18km langen Fahrt aus der Hauptstadt Sao Tome…
weiterlesen
Im Distrikt Rumphi im Norden Malawis führen die ansässigen Kleinbauern ein hartes Leben: Aufgrund überholter oder nicht vorhandener Bewässerungsanlagen bleiben die notwendigen…
weiterlesen
Kleinbauern in Sambia stehen vor einer Vielzahl von Problemen. Eines der Größten ist die kontinuierliche Bedrohung von Hunger und Armut resultierend aus ihren sehr limitierten…
weiterlesen
Landwirtschaft ist einer der größten Wirtschaftssektoren in Sambia, nicht in Bezug auf die erzielten Gewinne, die nur 4,8 Prozent betragen, sondern hinsichtlich der Arbeitsplätze. Grund…
weiterlesen
Wasser aus dem Hahn trinken – in Kenia meist nicht denkbar. Das vorgefundene Wasser vor Ort ist verschmutzt und krankheitserregend. Durchfallerkrankungen sind oft die Konsequenz. Alle 2…
weiterlesen
Mal eben zur Bank gehen und Geld holen und für Investitionen Kredite beantragen – für uns Normalität aber in Sambia nicht denkbar.
weiterlesen
Das Bild des hungernden Kindes mit Träne im Auge und Fliege auf der Stirn ist längst aus den Medien verschwunden. Im Südsudan wird dieses Bild wieder Realität. Millionen Kinder sind vom…
weiterlesen
Ein Zinssatz von 40-60 Prozent für Kredite. Mit diesen Wucherpreisen werden Bauern und Kleinhänd-ler in Malawi konfrontiert. Landwirtschaftliche Aktivitäten können ohne die finanzielle…
weiterlesen
Wasser gibt es in Georgien eigentlich zur Genüge. Dennoch liegen besonders auf den Dörfern viele Wasserleitungen trocken. Für die Bewohner hat das massive Auswirkungen auf den Ausbau…
weiterlesen
Die Folgen des Zerfalls der Sowjetunion, das schwere Erdbeben im Jahr 1988, die andauernden Konflikte mit Aserbaidschan und das wenige fruchtbare Land erschweren die Lebensbedingungen…
weiterlesen
Subsistenzwirtschaft in Entwicklungsländern ist ein hartes Geschäft. Die Bedingungen in ländlichen Regionen lassen eine Ernährungs- und Existenzsicherung für Kleinfarmerfamilien kaum…
weiterlesen
Die Wintermonate in vielen Gebieten der Kaukasusregion sind sehr hart. Dörfer werden tagelang von ihrer restlichen Umwelt abgeschnitten. Die Straßen sind mit Schnee, Eis und Geröll…
weiterlesen
Über die Daueraktion „Soziale Aktionen Deutschland“ werden überwiegend Suppenküchen finanziert. Aktuell sind die Suppenküchen Monheim und Cottbus in Betrieb. Neben diesen Dauermaßnahmen…
weiterlesen
Die kirchliche Zuständigkeit für Zentralasien liegt bei der neuapostolischen Gebietskirche Berlin-Brandenburg. Immer wieder werden Anfragen an die Zuständigen gerichtet, um die Not in…
weiterlesen
Immer wieder kommt es in der armenischen Region Tawusch zu kriegerischen Auseinandersetzun-gen und Angriffen von Scharfschützen. Tawusch befindet sich im Nordosten Armeniens an der…
weiterlesen
Die Provinz Machakos liegt relativ zentral in Kenia und befindet sich noch im Einzugsbereich seiner Hauptstadt Nairobi. Hier leben viele Kleinbauern, die jahrelang von ihren Einkünften…
weiterlesen