Situation:
16 Frauen werden derzeit in provisorischen Schulungsräumen eines ehemaligen Kirchengebäudes der Neuapostolischen Kirche zu Friseurinnen ausgebildet. Nicole, eine ehrenamtliche Helferin der Masakhe Organisation, bildet die Frauen aus. Sie ist Friseurmeisterin und arbeitet in einem bekannteren Friseursalon. Bereits drei Gruppen junger Frauen haben bei Nicole die Grundlagen des Knüpfens, Legens und Föhnens gelernt. Durch ihre Fürsprache konnten bereits einige Teilnehmerinnen eine Anstellung in der in Kapstadt bekannten Kette „Jamies“ bekommen. Andere Teilnehmerinnen wählten nach erfolgreichem Abschluss die Selbstständigkeit. Für sie bietet sich die Möglichkeit auch Kunden von zu Hause aus zu bedienen. Ein Wochenende kann bereits Einnahmen in Höhe von 50 Euro bringen. Anfangs rechnetet niemand damit, dass das Projekt so gut anläuft. Die Anmeldezahlen für eine neue Ausbildung in dem Projekt steigen, sodass künftig ein besser ausgestatteter Schulungsraum angemietet werden soll. Der derzeitige Schulungsraum verfügt nicht über einen Wasseranschluss, was einen Einsatz von Färbeprodukten oder die Anfertigung von frischen Haarschnitten unmöglich macht. Die Ausbildung der Frauen soll künftig noch umfassender werden, um ihre berufliche Qualifikation weiter zu verbessern. Für die Frauen selber stehen bei dem Projekt nicht nur die Schönheit und letztlich die Möglichkeit Geld zu verdienen im Vordergrund. Der soziale Zusammenhalt innerhalb der Gruppe spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der zumeist schwierigen Lebensverhältnisse.
Weitere Maßnahmen:
Eine weitere Gruppe mit 10 Teilnehmern erlernt derzeit die Grundzüge des Fliesenleger-Handwerks. In einem dem Kirchengebäude gegenüberliegenden Haus erhalten die Männer und Frauen einen Einführungskurs auf einer Fläche von 35 m² in das Handwerk. Die Teilnehmer bekommen hierdurch die Möglichkeit festzustellen, ob ihnen der Beruf zusagt. Der Kurs von insgesamt sechs Wochen kann natürlich nicht die Gesellenzeit ersetzen. Er bietet sich jedoch die Möglichkeit im Anschluss eine Ausbildung zu beginnen, bei der parallel auch der Hauptschulabschluss erworben werden kann. Durch unseren Partner Masakhe können interessierte Bewerber bei der Industrie- und Handelskammer in Kapstadt vorgeschlagen werden, welche wiederum die Ausbildungskosten übernimmt. Zur Durchführung der Ausbildung konnte ein ehrenamtlich tätiger Handwerksmeister gewonnen werden, der bereits ein Kirchengebäude in Connaught mit Jugendlichen aus anderen Kursen renoviert hat. Die Qualität war gut, sodass bereits Folgeaufträge für Renovierungen weiterer Kirchengebäude erteilt wurden.
NAK-karitativ unterstützt das Projekt insbesondere durch Finanzierung der Fahrtkosten für die Ausbilder, den Kauf von Lehr- und Baumaterialien und Umbaukosten zur Umgestaltung ehemaliger Kirchenräumlichkeiten in Ausbildungsstätten.
Bisher haben 140 Township-Bewohner die angebotenen Kurse im Friseurwesen, dem Fliesenleger-Handwerk, im Schreinerei-Handwerk und Grundlagen im Umgang mit einem Computer belegt. Weitere Kurse sind in Planung.