Südsudan´s Kinder brauchen Schulen
„Nach der Unabhängigkeitserklärung vom Südsudan im Jahr 2011 hat die Regierung mehr Wert auf die Aufrüstung in die Armee gelegt, als auf Bildung. Dass eine Armee mit hoher Analphabetenrate geschaffen wurde, blieb ungeachtet oder aber erfolgte sogar bewusst, um die Männer für ihre Zwecke zu missbrauchen. Nach den Unruhen im Dezember 2013 war die Hoffnung auf eine Verbesserung der Bildungssituation erneut zerschlagen“, berichten Insider.
Die Analphabetenrate liegt im Südsudan bei 85 Prozent. Unter den Frauen sogar bei mehr als 90 Prozent. Noch vor dem Erlangen der Unabhängigkeit, während des grausamen Bürgerkriegs, wurde fast die gesamte schulische Infrastruktur im Südsudan zerstört. Dank der Aktivitäten von kirchlichen und gemeinnützigen Organisationen verfügt Juba heute über 60 Grundschulen. Lediglich eine einstellige Zahl davon wurde von der Regierung selbst errichtet.
Leider steht es um die Verfügbarkeit weiterführender Schulen weniger gut. Apostel Morris erzählt: „Es ist traurig zu erwähnen, dass es in ganz Munuki (Standort der Neuapostolischen Kirche und der Grundschule, die NAK-karitativ bereits errichtet hat.) keine einzige weiterführende Schule gibt, allerdings zehn Grundschulen, von denen jedes Jahr hunderte Schüler abgehen und eine weiterführende Schule besuchen möchten. Die Chancen dazu sind sehr beschränkt. In den meisten Fällen enden die Jugendlichen auf den Straßen, verdienen ihr Geld als Drogenhändler und werden selbst abhängig.“
Bau einer weiterführenden Schule
Zwischen den Jahren 2008 und 2012 hat NAK-karitativ gemeinsam mit der Neuapostolischen Kirche Niedersachen und Südsudan etappenweise einen Kindergarten und eine Grundschule (Primary School) in Munuki (Juba) aufgebaut. Heute werden dort 484 Kinder unterrichtet. Schon bald werden die ersten Kinder ihr Abschlusszeugnis erhalten und sich auf die Suche nach einer weiterführenden Schule machen müssen.
Mit dem Bau der Schule soll den Jugendlichen diese Chance ermöglichen. Angegliedert an die bereits errichteten Einrichtungen soll ein Gebäude mit vier Klassenzimmern für jeweils 60 Schüler entstehen. Das Projekt umfasst sowohl den Bau und die Ausstattung des Gebäudes als auch die anfängliche Finanzierung des notwenigen Personals bis sich die Schule durch landesübliche Schulgebühren selbst finanzieren kann.
Ziel
Durch den Ausbau der schulischen Infrastruktur erhalten 60 Kindern pro Jahr einen Schulplatz. Insgesamt finden 240 Jugendliche in den vier Klassen (9. bis 12. Klasse) einen Platz. Da es sich in Munuki um die einzige weiterführende Schule handelt verbessert der Schulbau die Bildungssituation in der Region erheblich.
Wir hoffen, dass wir neben der Reduzierung der Analphabetenrate und dem verbesserten Zugang zu weiterführender Bildung auch ein friedliches Miteinander befördern, indem Vorurteile durch das schulische Zusammenleben und durch Aufklärung abgebaut werden.