Zwangsräumung gefährdet Zukunft der Menschen
Der Betrieb dieses Zentrums und das gewohnte Leben in Mukuru kamen Ende 2021 zu einem unerwarteten Halt. Schwere Maschinen und Bulldozer wälzten durch den Slum. Wo vorher Schulen, Gesundheitszentren, Wohnhäuser, Verkaufsstände und -läden standen hinterließen sie eine Landschaft aus Schutt und Staub. Angekündigt war lediglich die Evakuierung eines kleinen Teils des Slums für eine Straßenerweiterung. Ohne Vorwarnung wurden schließlich jedoch 70 Prozent von Mukuru Kwa Njenga zerstört. Viele Menschen sind gezwungen in behelfsmäßigen Zelten inmitten der Trümmer und offener Abwässer auf dem Boden zu schlafen und sind dort dem Wetter sowie der Gefahr von (sexuellen) Übergriffen und Plünderungen schutzlos ausgesetzt. Die Menschen können sich aufgrund der verheerenden Zerstörung ihrer Einkommensgrundlage nicht adäquat ernähren. Auch Monate später hat sich niemand zu den Taten bekannt, geschweige denn eine Entschädigung angeboten. Zwar bauen die Menschen aus eigener Kraft und mit Material, dass sie aus dem Schutt bergen, wieder Häuser und Strukturen auf, jedoch bleibt die Situation im Slum angespannt.
Nothilfepakete für Betroffene
Gemeinsam mit KUMEA versorgen wir die von der Zwangsräumung Betroffenen, um ihr Überleben zu sichern und um ihnen in ihren Zelten und anderen Notunterkünften einen gewissen Schutz vor Wetter und Krankheiten zu bieten. Hierzu werden wir fünf Monate lang Nahrungsmittel bereitstellen, sowie einmalig ein Set aus Matratzen, Kissen und Decken. Die Pakete werden mit Produkten von lokalen Kleinstunternehmen bestückt und beinhalten Lebensmittel, um den akuten Hunger einer Familie für drei Wochen zu mindern. Die Matratzen, Decken und Kissen schützen die Menschen in den Zelten vor Kälte- und wetterinduzierten Krankheiten. KUMEA identifizierte zusammen mit lokalen Autoritäten bereits 400 besonders bedürftige Haushalte in Mukuru für welche die erste Ausgabe der Hilfsgüter kurz bevor steht.
Aktive Unterstützung durch die Bevölkerung Nairobis
Das Nothilfeprojekt wird unter aktiver Eigenbeteiligung der Bevölkerung Nairobis durchgeführt. Die Verantwortlichen der Gemeinden der Neuapostolischen Kirchen in Nairobi rufen unter ihren Mitgliedern zu Geld- oder Sachspenden für die Versorgung im Mukuru Slum auf. Es gilt: Jeder Kenia-Schilling, jedes Paket Reis und jede Idee zur Umsetzung des Projektes zählt. Zum einen sorgt diese Herangehensweise dafür, dass die kenianische Bevölkerung Verantwortung für die Herausforderungen im eigenen Land übernimmt und zum anderen stärkt sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Nachdem die Kosten für die Matratzen, sowie für die Lebensmittel im ersten Monat komplett von NAK-karitativ getragen werden, heißt es für die weiteren Monate: „Gemeinsam gegen die Not“. 320.000 Kenia-Schilling wurden in den Gemeinden bereits gesammelt. Dies entspricht über 2.000 Euro. Damit können rund zehn Prozent der Kosten für die Lebensmittelpakete gedeckt werden.
Den Menschen in Mukuru wurde durch die Zerstörung die Basis für die Bestreitung ihres Lebensunterhaltes genommen. Helfen Sie mit, die Menschen übergangsweise zu unterstützen, bis sie es wieder aus eigener Kraft schaffen ihr Leben zu meistern.
Unsere Maßnahmen im Überblick:
- 400 besonders bedürftige Haushalte, die in behelfsmäßigen Zelten schlafen, erhalten einmalig ein Set aus Matratze, Decken und Kissen
- 400 besonders bedürftige Haushalte erhalten monatlich ein Lebensmittelpaket zusammengesetzt aus:
- 2 kg Maismehl
- 1 kg Reis
- 1 kg Zucker
- Bohnen
- 1 Seifenstück
Durch Eigenbeteiligung an den Projektkosten übernimmt die Bevölkerung Verantwortung für die Probleme im eigenen Land.