Leben in Abhängigkeit und Sorge
Die 38-jährige Imani* erstrahlt voller Glück. Das Projekt hat sich in den letzten zwei Jahren sehr positiv auf ihr Leben ausgewirkt.
Imani lebt mit ihren vier Kindern sowie ihrem Mann im Makueni County. Wie der Großteil der Bevölkerung in Ostkenia ist auch sie als Selbstversorgerin in der Landwirtschaft tätig. Vor Projektbeginn lebte Imani häufig in Abhängigkeit und Sorgen. Ihre Ernte gedieh aufgrund der geringen Regenfälle, fehlender Bewässerungsmöglichkeiten und damit ausgedörrter Böden nur sehr schlecht. Die Ernte reichte kaum, um die Familie zu versorgen. Für den Zukauf von Düngemitteln reichte das Geld nicht aus. So standen Imani und viele andere Bäuerinnen und Bauern mit vor der Herausforderung ihre Familien zu versorgen. Das fehlende Einkommen führt auch dazu, dass sie in schlechten Jahren das Schulgeld für die Kinder nicht zahlen konnten und auch für Krankenbehandlungen kein Geld mehr übrighatten. Dadurch wurde das Überleben der ansässigen Menschen und Tiere stark gefährdet.
Unsere Maßnahmen und Erfolge
Im Fokus unseres Projektes stand die Gewährleistung von landwirtschaftlicher Bewässerung, damit Familien, wie die von Imani, unabhängig von den oft schwierigen Wetterbedingungen ausreichend Nahrungsmittel anbauen können. Die Einführung und Nutzung umweltschonender Anbaumethoden war dabei unser oberstes Gebot. Nur so können die Böden geschützt und eine nachhaltige Ernährungssicherung ermöglicht werden. Wichtiger Bestandteil war entsprechend auch die effiziente Nutzung des Wassers. Insgesamt wurden 10 Flachbrunnen mit solarunterstützender Wasserpumpe gebaut, 5 Wassertanks an 5 Schulen installiert und 15 Gemüsegärten mit Tröpfchenbewässerung angelegt. 10 Gemüsegärten wurden in Gruppen zur Einkommenssteigerung bewirtschaftet und 5 Gemüsegärten in Schulen angelegt. Durch die Gemüsegärten werden die Kinder mit frischen Lebensmitteln versorgt und lernen im Unterricht selbst sich um diese zu kümmern. Schulungen zu ökologischer Landwirtschaft und die verbesserte Wasserversorgung nutzen die Gruppenteilnehmenden, um privat eigene Gemüsegärten zur Selbstversorgung anzubauen.
Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes wurde neben der Verbesserung der Wasserversorgung auch die Verbesserung der Sanitär- und Hygienebedingungen integriert und als ökologischer Kreislauf für die Ernährungssicherung die Arborloo-Toilette eingeführt. Das Prinzip hinter Arborloo-Toiletten ist folgendes: An einer geeigneten Stelle wird ein etwa 0,9 m tiefes Loch gegraben. Um das Loch herum wird eine mobile Betonplatte gegossen, die zur Stabilisierung und Betretbarkeit der Fläche dient. Zur Privatsphäre wird ein kleines mobiles Toilettenhäuschen aus nachhaltigen Materialien aufgesetzt. Das Loch wird nun als Hocktoilette benutzt. Die Ausscheidungen sammeln sich in dem Loch an und werden nach jeder Benutzung mit Erde beschüttet, um wie ein Komposthaufen zu agieren. Nach etwa 3-6 Monaten ist das Loch gefüllt und die darin enthaltenen Ausscheidungen sind durch Mikroorganismen zu einem fruchtbaren Boden zersetzt. In einem nächsten Schritt wird die nun ehemalige Toilette für das Pflanzen eines Fruchtbaumes genutzt. Dieses Prinzip kann an beliebiger Stelle wiederholt werden. Die somit entstehenden Obstplantagen tragen zur Einkommenssteigerung, Ernährungssicherung und zur verbesserten Bodengesundheit bei.
Sicher in eine hoffnungsvolle Zukunft
Imani erzählt uns, dass ihre Familie nun finanziell besser aufgestellt ist: „Ich muss mir kein Düngemittel und Essen mehr dazukaufen. Meine Ernte gedeiht nun sehr gut und ich kann sie sogar gut verkaufen. So habe ich das nötige Einkommen, um meinen Kindern eine gute Schulausbildung zu ermöglichen.“
*Namen wurden aufgrund der Persönlichkeitsrechte geändert.