Zunehmende Naturkatastrophen
Veränderte klimatische Bedingungen führen zu Tsunamis und Hurrikans, die immer wieder dieselben Gebiete zerstören. Fortschritte, die durch Entwicklungshilfen erreicht wurden, werden wieder zunichte gemacht. Häufig dauert es Jahre bis sich die Menschen und Regionen von diesen Heimsuchungen erholt haben, ihre Häuser wieder aufgebaut und die Ländereien wieder kultiviert sind.
In den Ländern Subsahara-Afrikas wird extreme Trockenheit zunehmend zum Problem. In vielen Gebieten hat es seit Jahren nicht mehr geregnet, in anderen werden die Regenzeiten kürzer und kommen nur noch unregelmäßig. Kleinbauern haben kaum Chancen, genügend Nahrungsmittel anzubauen, um ihre Familien zu versorgen. Die Brunnen trocknen aus, das Vieh geht zugrunde. Hungerkatastrophen durch Überschwemmungen, die der Dürre folgen, treten in immer kürzer werdenden Abständen auf.
Kriege und Konflikte
Bürgerkriege verhindern Entwicklungen und werfen die betroffenen Länder um Jahrzehnte zurück. Der Südsudan, der vor wenigen Jahren seine Unabhängigkeit feierte, wird seitdem von Bürgerkriegen und Hunger beherrscht; Krieg führt zu Hunger – Hunger befördert Gewalt.
Im Nahen Osten werden Menschen verfolgt, die zuvor ein normales Leben führen konnten. Politisch oder religiös motivierte Gewalt hat zur Zerstörung von vielen Städten geführt, Menschen wurden und werden ermordet, Familien getrennt.
Viele dieser Situation haben starke Auswirkungen auf andere Länder: In Norduganda existieren seit Jahren Flüchtlingscamps für südsudanesische Geflüchtete. Tausende schaffen es, unter mörderischen Verhältnissen über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Arme Länder sind mit der Zuwanderung von großen Mengen an Zuflucht suchenden hoffnungslos überfordert. Die eigenen Menschen haben Mangel und dann sollen auch noch Hinzukommende satt werden. So entstehen neue Krisen und Konflikte, ein furchtbarer Kreislauf.
Nothilfe und langfristige Stabilisierung
Um Leben zu retten ist in Katastrophenfällen sofortige Hilfe für die Betroffenen unverzichtbar:
Versorgung mit Nahrungsmitten, Decken und Notunterkünften. Kliniken benötigen medizinisches Equipment, um die Menschen versorgen zu können.
Es ist Zielsetzung, dass die Nothilfe baldmöglichst in eine weiterführende Hilfe mündet, die darauf ausgelegt ist, dass sich die Betroffenen wieder selbst versorgen können. Das bedeutet die Wiederherstellung oder den Aufbau von Schulen und Häusern bis hin zur Hilfestellung beim Aufbau wirtschaftlicher Existenzen. Je nach dem Ausmaß der Katastrophe kann das Jahre andauern.
In diesen Kontext fallen auch Maßnahmen und Projekte, die in den „anfälligen Gebieten“ Resilienz gegenüber Katastrophen schaffen. Katastrophenvorsorge ist Prävention und Anpassung zugleich. Anpassung der Lebensgewohnheiten, Bautechniken, Anbaumethoden von Pflanzen etc. an Naturgewalten. Hinzu kommen politische und gesellschaftliche Aufklärungen, um die Gesellschaft in politisch schwachen Ländern zu stärken und zu sensibilisieren.
Katastrophenhilfe im Kontext der Arbeit von NAK-karitativ
In Abhängigkeit der lokalen Strukturen arbeitet NAK-karitativ gemeinsam mit lokalen Partnern oder deutschen Partnerorganisationen, die über entsprechende Strukturen und Kapazitäten verfügen. Schwerpunkt bilden die Wiederaufbaumaßnahmen und die Katastrophenvorsorge. Familien werden in der Wiedergewinnung ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit unterstützt. Das geschieht z.B. durch Wiederaufbau der Landwirtschaft, Bereitstellung von Saatgut, Verbesserung der Anbaubedingungen, Sicherung der Wasserversorgung etc. Besonders wichtig ist die Wiederherstellung eines vertrauten Umfeldes für Kinder. Der Wiederaufbau von Schulen ist daher von vorrangiger Bedeutung.
Angesichts vieler nach Deutschland geflüchteter Menschen, ist die Integrationsförderung zu einer bedeutenden Aufgabe für NAK-karitativ geworden.