Der Austausch schafft Vertrauen
Nach der Aufnahme im Programm erhalten die entlassenen Gefangenen eine Unterstützung über eine neunmonatige Rehabilitationsphase, gefolgt von einer 12-monatigen Nachbetreuung. Die Teilnehmenden bekommen einen Platz zum Leben und ein geschütztes Umfeld, in dem sie das Vertrauen in sich selbst und in andere wiederherstellen können. Dazu laufen sie in verschiedenen Phasen verschiedene Programmaktivitäten durch. Die Einführungsphase dient den neuen Mitgliedern als Orientierung. Sie machen sich in dieser Phase mit dem Programm vertraut. In der aktiven Rehabilitation nehmen sie an verschiedenen Gruppen- und Einzeltherapiesitzungen, Workshops, Ausbildungen und Ausflügen teil. Während des gesamten Aufenthaltes beobachten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Fortschritte der Teilnehmenden. So stellen sie sicher, dass das Programm kontinuierlich auf die Bedürfnisse und Herausforderungen jedes Einzelnen zugeschnitten ist.
Wiedereingliederung im Familien- und Gemeinschaftsleben
Neigt sich der Aufenthalt dem Ende zu, so wird auf die Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorbereitet. Dazu gehört der Aufbau von Kontakten zu potenziellen Arbeitgebern, die Wiederaufnahme des Kontaktes zur Familie und zum Bekanntenkreis sowie die Sicherstellung, dass sie über Fähigkeiten verfügen, um außerhalb des Programmes erfolgreich zu sein. Auch beim meist angsteinflößenden Übergang vom Wohnheim in die Gesellschaft bekommen die Ehemaligen Unterstützung geboten. Meist helfen ihnen Personen, denen es bereits gelungen ist, sich ein unabhängiges Leben in der örtlichen Gemeinschaft aufzubauen.
Für viele bietet das Haus der Gnade eine entscheidende und vielleicht sogar letzte Gelegenheit, eine zweite Chance im Leben zu bekommen.
Anmerkung: Durch die kriegerischen Auseinandersetzungen brauchen die Menschen noch mehr Unterstützung: Vorratskäufe für den Ernstfall müssen getätigt werden und es braucht noch mehr sozialpädagogische und therapeutische Unterstützung. Grund ist zum Beispiel, dass Arbeitsstellen wegfallen, die die Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer während der Wiedereingliederung erhalten haben.