Ein Neuanfang durch Bildungsmöglichkeiten
Viele Schulen wurden durch das Erdbeben völlig zerstört. Das Ekin Kolleg in der Stadt liegt auf einem Hügel und bedurfte nur Renovierungsarbeiten, um am 14. Juli für die Einschreibung für das neue Schuljahr zur Verfügung zu stehen. Da das Erdbeben neben den Schmerzen und Verlusten auch für viele Menschen die Armut bedeutet, war es für viele Familien nicht mehr möglich, ihren Kindern ein wenig Normalität und Sozialisierung durch einen Alltag und gute Schulbildung zu ermöglichen. Auch viele Kinder haben durch das Erdbeben ihre Eltern und ihre Familie verloren oder sind selbst schwer verletzt. Mit dem Stipendienprogramm unterstützen wir die Kinder, indem sie entweder kostenlos unterrichtet werden oder nach ihren Bedürfnissen verschiedene Stipendienmöglichkeiten bekommen. Das Ekin Kolleg bietet als eine Bildungsstätte einen Kindergarten, eine Grundschule und eine weiterführende Schule in einem. Das Kolleg nimmt Kinder aus allen religiösen und kulturellen Gruppen auf und bietet hochwertige Bildung durch ein modernes Lernkonzept, verschiedene Labore und Disziplinen wie Robotik, sowie Vorbereitungskurse für die Universitäten, an. Durch die Schule erhalten die Kinder nicht nur Bildung, sondern auch wieder ein soziales Umfeld. Mit der Möglichkeit des Schulbesuchs begannen die Kinder bereits wieder zu lachen, zu spielen und einen Alltag aufzubauen.
Die Angestellten der Schule, die nach dem Erdbeben um Arbeit und Nahrung besorgt waren, erhielten bereits acht Monate nach dem Erdbeben wieder ein regelmäßiges Einkommen, als die Schule den Unterricht wieder aufnahm. Diese Angestellten, die die Stadt nicht verlassen haben, haben einen Beitrag zur Wirtschaft und zum sozialen Leben der Stadt beigesteuert. Die Wiederaufnahme des Unterrichts bietet ebenso vielen Familien, die die Stadt verlassen hatten, die Möglichkeit zur Rückkehr und zu einem Neuanfang in der Stadt.
Die Schülerinnen und Schüler sind voller Zuversicht
Ilyas, ein Grundschüler der 4. Klasse, ist ein Schüler, der ein Vollstipendium erhält. Ilyas war während des Erdbebens am 6. Februar mit seiner Familie unter den Trümmern gefangen. Er verlor seine Eltern bei dem Erdbeben. Der verwaiste Ilyas lebt jetzt bei seiner Verwandtschaft. Wegen seines schlimmen Traumas war Ilyas in der Schule die ersten Wochen zunächst sehr in sich gekehrt. Die schulpsychologische Beratung kümmert sich besonders um ihn. Mit der Zeit hat der Junge angefangen Freundschaften in der Schule aufzubauen und mit den Freunden Spiele zu spielen. Ilyas hat sich schnell angepasst und kann nun durch das Stipendium die Schule beenden und ist glücklich: „Dank des Stipendiums habe ich die Möglichkeit an einer guten Schule zu lernen. Ich liebe meine Schule und meine Freunde sehr. Wenn ich groß bin, möchte ich Lehrer werden“.
Auch Selma, eine Schülerin der Mittelschule, durchlebte durch das Erdbeben schlimme Erfahrungen. Ihre Familie und sie verloren ihr Zuhause. Sie leben nun in einem Container und stecken in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Die Familie hat 3 Kinder, doch durch die neuen finanziellen Engpässe war es ihnen nicht möglich, allen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Durch das Stipendium kann Selma ohne Unterbrechung die Schulbildung genießen und schaut selbstsicher in die Zukunft. Am Ende des Schuljahres steht die Prüfung für ihre weitere Schullaufbahn an. Selma sagt: „Dieses Jahr, in dem ich mich auf die Prüfung vorbereite, ist ein Wendepunkt in meinem Leben. Dank des Stipendiums habe ich jetzt die Möglichkeit, mich sehr gut auf das Examen vorzubereiten. Auf diese Weise werde ich mein Ziel, eine medizinische Fakultät zu besuchen, erreichen können. In Zukunft möchte ich als Ärztin Menschen in Not helfen“.
Merve, eine 12.-Klässlerin, erhält ebenso ein Teilstipendium. Das Haus der Familie von Merve wurde durch das Erdbeben beschädigt und muss repariert werden. Auch das Geschäft ihres Vaters wurde durch die Katastrophe erheblich geschwächt. Bevor die Familie Unterstützung erhielt, machte sie sich große Sorgen um die Ausbildung von Merve, die sich in der Vorbereitungsphase auf die Universität befand. Der Universitätsvorbereitungsprozess in der Türkei ist teuer. Die Tatsache, dass Merve ein Bildungsstipendium erhalten konnte, war eine große Erleichterung für die Familie. Dank der Unterstützung hat Merve nun die Möglichkeit, sich auf die Prüfungen bestmöglich vorzubereiten. Darüber hinaus hat sie angefangen Zukunftspläne zu machen und gute Leistungen in der Schule zu erzielen. Nach dem Schulabschluss möchte sie Jura studieren: „Jetzt in der 12. Klasse kann ich mich, dank des Stipendiums, gut auf die Eignungsprüfungen vorbereiten. Mein Ziel ist es, eine gute Anwältin zu werden, die die Rechte der Schwachen verteidigt“.
Die Möglichkeit der Veränderung
Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass Kinder wie diese ihr Trauma überwinden, wieder Schulbildung erfahren und in einer friedevollen Stadt leben können.
Partnerorganisation: Hatay Yardım İnisiyatifi Derneği (HAYİ) - Der Hatay Hilfe initiative Verein und Ekin Kolleg Defne
Das Projekt wird unterstützt durch: Help – Hilfe zur Selbsthilfe
Aktion Deutschland hilft