Aufgrund der Armut des Landes kann die Regierung kaum finanzielle Hilfestellung beim Wiederaufbau der dörflichen Infrastruktur leisten.
Dabei ist das Problem allgegenwärtig. Während in den Regenmonaten häufig durch Überschwemmungen Ernte und Äcker gefährden werden, bleibt in der Trockenzeit das dringend benötigte Wasser aus. Dieser extreme Wechsel lässt nur die robustesten Pflanzen überleben, was jedes Jahr zu erheblichen Ernteverlusten führt. Ohne funktionierendes Bewässerungssystem und Bevorratungsmöglichkeiten für Wasser ist ein ganzjähriger Anbau unmöglich.
Zusätzliche Schulungen der Bauern in verbesserten landwirtschaftlichen und ökonomischen Methoden sind lange Zeit ausgeblieben. Nach und nach werden diese vereinzelt durch staatliche Unterstützung aber auch durch Hilfsorganisationen wie NAK-karitativ angestoßen.
In den letzten Monaten konnten alte Kanalsysteme rehabilitiert und acht neue Kanäle gebaut werden. Insgesamt umfasst das Bewässerungsnetz 3,2 km mit dem 28 Hektar Land bewässert werden. Gespeist werden die Kanäle mit Wasser aus dem nahegelegene Fluss Rukuru. Früher wurden die Bewässerungssysteme mit Dieselpumpen betrieben. Mittlerweile sind zwei Solarpumpen, als Ersatz für die alten Dieselpumpen, installiert. Zum Schutz für die technischen Komponenten wurden zwei kleine Häuser gebaut. Zusätzliche Hochtanks ermöglichen eine Wasserbevorratung.
Nach dem Bau der Bewässerungssysteme erhielten die Bauern Schulungen zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Anbaumethoden. Auch Spar-Selbsthilfegruppen zur wirtschaftlichen Stärkung der Familien wurden implementiert.
Christina, die Frau eines Bauern, berichtete uns gegenüber im Interview, dass sie mit der Ernte von den bewässerten Feldern nun die vier Hungermonate im Jahr gut überbrücken kann. Insgesamt profitieren rund 1.000 Menschen von dem Projektvorhaben. Durch die verbesserten Ernteerträge können die rund 165 beteiligten Bauern ihre Familien besser ernähren und zusätzlich durch den Verkauf der angebauten Produkte auf den heimischen Märkten ein Einkommen generieren.
Projektnummer: 2017-015 "Kanalbewässerung für Kleinbauern in Msongolo".