Wirtschaftlich ist Armenien stark angeschlagen. Neben der Pandemie machen dem Land die schwierigen Exportbedingungen, auch wegen der geschlossenen Grenzen zu Aserbaidschan und der Türkei, zu schaffen. Aufgrund geringer Jobmöglichkeiten wandern jährlich viele junge Menschen ins nahegelegene Ausland ab, auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Um zukünftig die jungen Menschen als wichtige Erfolgsfaktoren im Land halten zu können, braucht es verbesserte Ausbildungsmöglichkeiten. Das Thema IT-Bildung ist in den letzten Jahren weltweit immer bedeutender geworden. In Armenien beispielsweise, rückt die IT-Qualifizierung an den Schulen vermehrt in den Fokus.
Vielen Familien fehlen jedoch die Mittel, um ihren Kindern auch zu Hause Zugang zu entsprechender Hardware zu ermöglichen. Bildungslücken, aufgrund von Armut, werden dadurch befördert. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt nach wie vor an der Armutsgrenze. Um Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen zu schaffen, hat NAK-karitativ bereits vor einigen Jahren gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Deutsch-Armenische-Freundschaft, die von Rafael Movsesyan geleitet wird, Sprach- und Computerkurse aufgesetzt. Die Neuapostolische Kirche stellt zur Durchführung der Kurse in den Ortschaften Guymri, Sevan, Alaverdi, Odzun und Stepanavan ihre Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung.
Bessere Aussichten bei der Stellensuche.
Die Kurse sind für die Kinder und Jugendlichen im Alter von 10-22 Jahren jedoch weit mehr als reine Fortbildungsangebote. Für sie sind die Treffen, die bis zu zweimal in der Woche stattfinden, zu einem wichtigen Ankerpunkt in ihrem Leben geworden. Sie treffen Jugendliche mit ähnlichen Hintergründen und Lebensgeschichten, haben Ansprechpartner:innen, denen sie vertrauen und die ihnen Halt geben. Der Deutsch- und Englischunterricht läuft vor allem für die Kleinen sehr spielerisch ab. Es wird viel gesungen, Gedichte werden einstudiert, um so ein Gefühl für die Sprache zu vermitteln.
Unterstützt werden die Kurse durch die Beschaffung von Computern und Unterrichtsmaterialien. Zudem ermöglicht NAK-karitativ die Zahlung einer kleinen Aufwandsentschädigung für die Lehrkräfte. Überwiegend sind es Frauen, denen die Bildung der Kinder in ihrer Nachbarschaft sehr wichtig ist. Sie leisten schon hohes Engagement. Doch auch sie müssen wirtschaftlich schwierige Zeiten durchleben, auch ihre Männer sind teilweise monatelang im Ausland, um das Einkommen für die Familie zu erwirtschaften. In die Kinder legen sie große Hoffnung. Ihnen soll es einmal besser gehen.
Derzeit nehmen 127 Jugendliche an den Kursen teil, die in den vergangenen Monaten aufgrund der Corona-Pandemie für einige Wochen ausgesetzt werden mussten. Mittlerweile werden sie unter entsprechenden Auflagen wieder einmal wöchentlich durchgeführt, denn der soziale Halt ist für die Kinder und Jugendlichen von enormer Bedeutung. Mit erfolgreichem Abschluss erhalten die Jugendlichen eine Urkunde für ihre Bewerbungsmappe, um bessere Aussichten bei der späteren Stellensuche zu garantieren.
Wir freuen uns über Ihre Spende, mit der wir die Förderkurse aufrechterhalten und Kindern und Jugendlichen eine hoffnungsvolle Zukunft bieten können.
Projektnummer: DA 008 "Förderkurse Armenien"