Die Hoffnung nach einem selbstbestimmten Leben
Seit einem Jahr unterstützt NAK-karitativ 30 bedürftige Familien aus den Dörfern Noyemberyan,
Koghb, Berdavan und Zorakan mit Nahrungsmitteln, Kinderkleidung und Schulmaterialien. Die Dörfer befinden sich nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zu Aserbaidschan. Die Grenznähe und die unruhige Lage führen dazu, dass viele Männer in den Konfliktzonen an der Grenze stationiert sind. Einige freiwillig, andere werden eingezogen. Für die Familien bedeutet der gefährliche Einsatz ein wenig Einkommen, doch werden einige von ihnen nur noch mehr in die Armut getrieben. Familienväter kehren schwer verletzt zurück, sind nicht mehr dazu fähig dem Militärdienst nachzugehen und haben nur wenige alternative Einkommensmöglichkeiten. Sie halten sich mit dem Sammeln von Feuerholz, Beeren oder Ähnlichem über Wasser. Auch der Tod trifft viele Männer, sei es im Einsatz, durch wahllose Scharfschützenangriffe oder andere grausame Gewaltakte.
Unzählige Familienväter sind zudem auf der Suche nach Arbeit in Russland. Mit Tagelöhnerjobs können sie ihre Familien nur unregelmäßig uns schlecht unterstützen. Die Frauen bleiben zurück und wissen nie, wann sie mit ein wenig Geld rechnen können. Die Frauen tun alles daran, selbst Einkommen zu erarbeiten, in der Hoffnung, dass ihre Männer zurückkommen, wenn sie selbst es schaffen die Familie zu ernähren.
Maßnahmen
Durch ein Einkommensförderungsprojekt entwickelt NAK-karitativ mit betroffenen Familien Ideen, wie sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten Einkommen erzielen können. Bei der Umsetzung werden sie finanziell und beratend unterstützt. Die erste Phase startet mit 22 Teilnehmern. Das Ziel sind zunächst 30 Teilnehmer in das Pilotprojekt zu integrieren.
Folgende Maßnahmen werden dazu ergriffen:
- Die finanzielle und soziale Lage der Menschen wird über einen Fragebogen und persönliche Gespräche erfasst
- Die gewünschte Geschäftsidee wird mit den Teilnehmern besprochen
- Bedarfslisten werden erstellt
- Erforderliche Weiterbildungsangebote werden organisiert und durchgeführt
- Die Güter werden beschafft und an die Teilnehmer ausgeliefert
- Die Teilnehmer werden zwei Jahre lang betreut
Die Tätigkeiten können die Haltung von Schafen, Hühnern und Ziegen sein, als auch das Erbringen von Dienstleistungen,wie die Arbeit als Friseurin oder als selbständiger Automechaniker.
Ziel: Ein selbstbestimmtes Leben
Die teilnehmenden Familien sollen sich langfristig und eigenständig versorgen können. Zudem sollen die ersten Hilfestellungen dazu motivieren, die Einkommensmöglichkeiten weiter auszubauen, indem ein Teil des Gewinns sinnvoll reinvestiert wird.