Zur Situation
Ein großer Teil der Bevölkerung lebt zusammen in kleinen wirtschaftlichen Einheiten wie z.B. Bauernhöfen, die alle für den eigenen Verbrauch benötigten Güter selbst produzieren. Das in den letzten Jahren stetig ansteigende Bevölkerungswachstum stellt eine Herausforderung für das kleine Land dar, besonders problematisch sind jedoch die rar vorhandenen Hygiene- und Gesundheitseinrichtungen. Rund 51 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 18 Jahre. Auch im Bereich Umwelt- und Ressourcenschutz liegt Malawi noch weit in der Entwicklung zurück.
"Wenn ich meine Notdurft verrichten will, gehe ich in den Bush", sagt uns Louis, 14 Jahre. "Wenn ich etwas trinken will, muss ich schauen, an welcher Stelle ich etwas bekomme. Manchmal finde ich ein Wasserloch oder jemand gibt mir etwas. Fließendes Wasser gibt es hier nicht".
Die Regierung in Malawi strebt zwar einen verbesserten Zugang zu Hygieneinrichtungen und verfügbarer Trinkwasserversorgung an. Jedoch nutzen etwa 80% der Bevölkerung derzeit schlecht konstruierte Latrinen. Trinkwasservorrichtungen sind nur lückenhaft vorhanden. Eine Verbesserung der Situation ist wünschenswert, insbesondere in Wohngebieten. Die Umsetzung ist jedoch aufgrund der großen Armut des Landes und den regelmäßig wiederkehrenden Naturkatastrophen katastrophal. Malawi ist eines der Länder, welches sich einreiht als eines der mit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder, was die ohnehin schon schwach vorhandene Infrastruktur weiter belastet.
Unsere Maßnahmen
1. Sanitärmöglichkeiten schaffen weniger Erkrankungen
Hier setzt NAK-karitativ an und schafft in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation New Apostolic Church Relief Organisation (NACRO) ökologische Sanitärmöglichkeiten. Das wenig vorhandene kostbare Wasser wird so optimal genutzt und die Ausscheidungen können in kompostierter Form wiederverwertet werden, was sich im Umkehrschluss positiv auf die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort auswirkt. Ziel ist es, die Anzahl der Malaria-und Durchfall-Erkrankungen um die Hälfte zu reduzieren. Laut UNICEF sind unsicheres Wasser, mangelnde sanitäre Einrichtungen und Hygienemöglichkeiten die Hauptursache für auftretende Krankheiten. Durchfallerkrankungen sind die derzeit zweithäuftigste Tordesursache bei Kindern unter 5 Jahren.
2. Zugang zu einer sicheren und nachhaltigen Trinkwasserversorgung
Durch die Sanierung von zehn bestehenden Brunnen und dem Bau von zehn weiteren neuen Brunnen soll für eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser gesorgt werden. So entstehen weniger Brutplätze für Stechmücken, die Malaria verursachen können.
Auf lange Sicht sollen diese Maßnahmen für eine verbesserte Gesundheitssituation sorgen. Unterstützend werden vor Ort Committees für die Bereiche Wasser und Abwasser (WASH) gebildet, die die Verantwortung für die Wartung und Nutzung der Brunnen übernehmen. Durch begleitende Schulungen zu Hygiene- und Hygienemaßnahmen wird über die Gefahren von offenen Toilettengängen bis hin zur Notwendigkeit des Händewaschens hingewiesen. Weitere Schulungsziele sind zudem die unterschiedlichen Methoden der Wasseraufbereitung wie: Kochen, Solar Water Desinfektion (SODIS / Verfahren zur Wasserentkeimung durch UV-A-Strahlung) oder das Drei-Topf-Verfahren (Wassersäuberung durch Absetzen von Dreckpartikeln), Lagerung und Sedimentation. So kann auch nach Projektende sichergestellt werden, dass gelernte Hygienepraktiken weitergeführt werden.
3. Schulungen in Spar- und Kreditprogrammen
Ein weiterer Teil der Bevölkerung soll zusätzlichen Schulungen in den Bereichen Spar- und Kreditprogramme geschult werden. Das gemeinsame Sparen und die Möglichkeit Kredite zu erhalten, sorgen für eine Steigerung des Haushaltseinkommens und Bereitstellung von Mitteln für eventuell anfallende Reparaturen und Ausweitungen der Sanitäranlagen.